Freitag, 30. November 2007

Tag 12 in der neuen Heimat

ein Beitrag zum überall viel diskutierten Thema "schweizer Pünktlichkeit": Ich gehe zur Post. Ich muss faxen. Mir ist bewußt, dass die Post für eine Dienstleistung, die real nur Kosten in Höhe weniger Rappen aufwirft, ein halbes Vermögen berechnet. Ich gehe aus Mangel an Alternativen trotzdem hin. Ich ziehe eine Marke. Ich setze mich, vor mir sind noch zwei Leute dran, und warte kurz. Die Anzeige springt wiederholt um, meine Nummer wird aufgerufen, das Display verweist auf Schalter E. Ich wende mich an besagte Schalterdame. Diese schiebt diensteifrig zwei Formulare, welche ich ausfüllen muss, unter dem Panzerglas, das sie vor Übergriffen schützen soll, hindurch. Natürlich trete ich beiseite, um jenen, die nach mir gekommen sind, in der Zeit, in der ich Faxnummern und Adressaten nenne, Platz zu machen und mich mit ausgefüllten Formularen wieder dazwischen zu schieben. Doch wird dieser Plan vereitelt, denn die freundliche Mitarbeiterin, weist mich lächelnd darauf hin, dass die Post in genau 1 Minute über Mittag schließt und sie vermutet, dass ich in den mir verbleibenden 60 Sekunden nicht fertig werde. Ich könne aber gerne am Nachmittag nochmal wiederkommen. Ich schiebe ihr die noch unbenutzten Formulare unter dem Panzerglas, das sie vor Übergriffen schützen soll, wieder entgegen und gehe.

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